Studien und Fachbeiträge

Ausgewählte Studien und Fachbeiträge der letzten Jahre rund um die Themen Migration, Arbeitsmarkt und Anerkennung.
Ausländische Fachkräfte lassen sich aufgrund der unterschiedlichen Zuwanderungsbedingungen mit wenigen Ausnahmen in drei Herkunfts-Kategorien einteilen: EU-/ EWR-Staaten, Drittstaaten mit visumbefreiter Einreise und alle weiteren Drittstaaten. Der Leitfaden für Arbeitgeber enthält hilfreiche Informationen über die aktuellen Möglichkeiten, ausländische Fachkräfte auch außerhalb der EU erfolgreich für Ihr Unternehmen verpflichten zu können. Er beinhaltet die für die beiden Zielgruppen „Fachkräfte“ und „Auszubildende“ relevanten Zugangswege.
Durch das Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das seit dem 1. März 2020 gilt, wurden die Regeln für qualifizierte Fachkräfte aus Drittstaaten weiter gelockert. Es wird aber weiterhin zwischen Fachkräften, ob beruflich oder akademisch qualifiziert, und Personen ohne Berufsausbildung unterschieden In dem Faktenpapier des Sachverständigenrat für Integration und Migration sind wichtige Informationen zur Regelung der Zuwanderung zum Zweck der Erwerbstätigkeit dargestellt. Dabei wird auf verschiedene Qualifikationsniveaus und Einwanderungswege eingegangen.

Seit Inkrafttreten des Anerkennungsgesetzes im Jahr 2012 können Anträge auf Gleichwertigkeitsfeststellung nach dem Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz auch direkt aus dem Ausland gestellt
werden. Dieser Fachbeitrag konzentriert sich auf Aus- und Weiterbildungsberufe nach Berufsbildungsgesetz und Handwerksordnung und beschäftigt sich mit der Fragestellung welche Möglichkeiten zur Einreise während des Verfahrens für eine Qualifikationsanalyse bestehen.
Im Report wird die Berufsbildung in 13 Fokusländern analysiert, aus denen potenziell zahlreiche Fachkräfte einwandern könnten, differenziert in die vier Ländercluster „Lateinamerika“, „Nordafrika“, „Indien und Südostasien“ sowie „Westbalkan“. Zudem zeigt dieser Report die Besonderheiten bei der Anerkennung unterschiedlich geregelter Berufsabschlüsse aus anderen Ländern auf.
Aus der Analyse der ausländischen Berufsbildungssysteme und Berufsabschlüsse werden die Potenziale der Fachkräfterekrutierung aus den untersuchten Fokusländern unter Berücksichtigung der Anforderungen der Berufsanerkennung in Deutschland abgeleitet.
In dem neuen Bericht zur beruflichen Bildung des BIBB stellen sich die Autorinnen und Autoren der Frage, wie der Zugang zur beruflichen Bildung für Flüchtlinge gestaltet werden kann. Hierbei stehen neben den Bildungsvoraussetzungen der Zuwanderenden und den institutionell-rechtlichen Rahmenbedingungen vor allem Konzepte zur (berufs)sprachlichen Förderung und Gestaltung der Ausbildung bzw. Ausbildungsvorbereitungen im Fokus. Denn den Flüchtlingen Zugang zur beruflichen Bildung und in der Folge zum Arbeitsmarkt zu ermöglichen, gilt als wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Integration.
Fachkräfte, die keine EU-Bürger/-innen sind und zu Erwerbszwecken nach Deutschland kommen möchten, müssen in der Regel schon vor der Einreise einen Antrag auf Anerkennung ihrer beruflichen Qualifikationen stellen. Eine Untersuchung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) zeigt auf, dass die Anerkennung bei der Antragstellung aus dem Ausland bereits gut funktioniert. Es bleibt aber aus Sicht der beteiligten Akteure noch Luft nach oben.
Ein Hindernis auf dem Weg zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen kann in den Kosten der Anerkennung liegen. Hier sollen Förderprogramme entgegenwirken und Unterstützung bieten. Der BIBB-Bericht "Individualförderinstrumente zur Finanzierung der Anerkennungsverfahren" vergleicht den seit Ende 2016 bestehenden Anerkennungszuschuss des Bundes, das Hamburger Stipendienprogramm, den Härtefallfonds Berufsanerkennung Berlin sowie das ausgelaufene Stipendienprogramm „Berufliche Anerkennung in Baden-Württemberg“ und zeigt Nutzung, Verteilung, Schwerpunkte, Stärken und mögliche weitere Bedarfe der Förderung auf.
Ende 2016 waren in Deutschland rund 1,6 Millionen Schutzsuchende registriert. Um ihre Integration in Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zielführend gestalten zu können, sind Informationen zu Bildungsabschlüssen, beruflichen Qualifikationen und Kompetenzen der Geflüchteten zentral. Kennzahlen zum Bildungsstand, wie beispielsweise die Zahl der absolvierten Schuljahre, können jedoch nur mit fundiertem Hintergrundwissen zu den Bildungssystemen in den Herkunftsländern eingeordnet werden. In diesem IW-Report werden die Bildungssysteme der sechs zahlenmäßig bedeutsamsten Herkunftsländer Geflüchteter (Syrien, Irak, Afghanistan, Eritrea, Iran und Somalia) mit dem Schwerpunkt auf der beruflichen Bildung vorgestellt.
Die Bundesregierung hat den Bericht zum Anerkennungsgesetz 2017 beschlossen. Fünf Jahre nach dem Inkrafttreten des Anerkennungsgesetzes zieht der Bericht eine positive Zwischenbilanz. Erstmals hat die Regelung in Deutschland einen allgemeinen gesetzlichen Anspruch auf die Prüfung ausländischer Qualifikationen geschaffen – unabhängig vom Zuwanderungsstatus und der Staatsangehörigkeit des Antragstellers.
Ziel der Studie des IAW, IfW und SOKO Institutes ist es, die möglichen Hindernisse, Grenzen und Probleme der Integration der Geflüchteten in den deutschen Arbeitsmarkt zu explorieren und zugleich eine Einschätzung über die Wirksamkeit bisheriger Maßnahmen zur Integration Geflüchteter zu erhalten.