Analyse zur Anerkennung in dualen Berufen

In den dualen Berufen zeichnet sich ein erheblicher Fachkräfteengpass ab. So entstehen im Bereich Industrie, Handel und Dienstleistungen weitreichende Personalprobleme: Fast jedes zweite Unternehmen kann offene Stellen längerfristig nicht besetzen, weil es keine passenden Arbeitskräfte findet.

Das Potential von zugewanderten Fachkräften zu erkennen und zu nutzen ist eine Möglichkeit, dem Fachkräftemangel in Deutschland entgegenzutreten. Hier setzt das Förderprogramm „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ (nähere Informationen unter www.esf.de/iq) an, das die Zielsetzung verfolgt, Menschen mit im Ausland erworbenen Berufsabschlüssen zu einer bildungsadäquaten Einmündung in den Arbeitsmarkt zu verhelfen. Im Rahmen dieses Förderprogramms wurde die vorliegende Situationsanalyse erarbeitet. Es beschäftigt sich mit Stand und Empfehlungen zur beruflichen Anerkennung in dualen Berufen. Konkreter betrachtet soll es aussagefähige Informationen darüber liefern, welche Erfolge IQ gegen Ende der Förderrunde 2015-2018 in diesem Kontext erzielen konnte, aber v. a. welche Herausforderungen vorliegen und ob bzw. welche Lösungsansätze möglich und nötig sind. Ziel der Analyse ist es, sowohl für strategische Diskussionen auf Landes- wie auf Bundesebene Grundlagen für Abstimmungsgespräche mit relevanten Akteuren zu bieten. Die Analyse bietet eine Auswertung der bisherigen Erfahrungen, verweist auf erfolgreiche Umsetzungen, aber auch auf Hürden und Herausforderungen. Es wurden Empfehlungen eingesammelt und formuliert, um mögliche Lösungsansätze in den Ländern anzuregen. Danach richtet sich die Analyse auf Landesebene an die Landesnetzwerke des Förderprogramms IQ und deren ausgewählte externe Kooperationspartner sowie auf Bundesebene an das Bundesministerium für Arbeit und Soziales als Mittelgeber sowie die IQ Kooperationspartner Bundesministerium für Bildung und Forschung und Bundesagentur für Arbeit.

Grundlagen der Situationsanalyse sind u. a. Erfahrungen aus Sitzungen der Fachgruppe „Qualifizierung“ und den Interviews zur Verbleibsbefragung sowie eine eigens für die Erstellung dieses Dokuments durchgeführte Abfrage im März/April 2018 bei den IQ Landesnetzwerken. Von 16 möglichen Rückmeldungen gingen 14 bei der Fachstelle ein. Davon teilten zwei Landesnetzwerke mit, keine reinen Teilprojekte (mehr) im dualen Bereich anzubieten, da Antragszahlen und Nachfrage zu gering seien. Stattdessen werden ab 2019 individuelle Qualifizierungsbegleitungen u. a. für duale Referenzberufe durchgeführt, die diesen Bedarf decken.

Der Bedarf an Informationen zu ausländischen Abschlüssen steigt. Hierbei unterstützen wir als BQ-Portal. Mit unserer Wissens- und Arbeitsplattform können Unternehmen und Kammern ausländische Berufsabschlüsse besser einschätzen und bewerten. Mittlerweile sind über 3.750 ausländische Berufsprofile und 93 Beschreibungen zu Berufsbildungssystemen abrufbar.

Berufliche Anerkennung von Fachkräften mit ausländischem Berufsabschluss in dualen Berufen. Situationsanalyse aus Sicht des Förderprogramms IQ 2015-2018.