In Deutschland leben derzeit rund 4,8 Millionen Menschen, die Staatsangehörige eines anderen EU-Landes sind. Im Jahr 2008 waren es noch rund 2,4 Millionen, wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung auf Grundlage des Ausländerzentralregisters mitteilte.
Die Zugewanderten stellen für die deutsche Wirtschaft ein großes Potential dar. Denn nach wie vor haben vor allem mittelständische Unternehmen mit einem Fachkräfteengpass zu kämpfen. Gerade beruflich qualifizierte Fachkräfte werden dort dringend gesucht. Viele nach Deutschland Zugewanderte haben bereits in den Heimatländern gute berufliche Qualifikationen und Abschlüsse erworben. Es gilt daher, die zugewanderten Ausländerinnen und Ausländer in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Das „Anerkennungsgesetz“ ist hier ein zentrales Instrument. Das Gesetz regelt seit dem 1. April 2012 die Durchführung der Bewertung ausländischer Berufsqualifikationen und fördert mit deren Anerkennung die Einbindung von Zuwandererinnen und Zuwanderern in die Arbeitswelt. Das im Jahr 2011 ins Leben gerufene Informationsportal für ausländische Berufsqualifikationen BQ-Portal bietet – einmalig in Deutschland – umfassende Informationen zu ausländischen Berufsqualifikationen (Berufsprofile) und Berufsbildungssystemen (Länderprofile) und schafft damit höhere Akzeptanz für ausländische Berufsabschlüsse.
Die größten in Deutschland lebenden Bevölkerungsgruppen mit einem EU-Pass sind Menschen aus Polen (860.000), Rumänien (696.000) und Italien (644.000), gefolgt von Kroatien (396.000) und Griechenland (363.000). Insgesamt machen die Mitbürgerinnen und Mitbürger aus allen EU-Staaten etwa 44 Prozent aller in Deutschland lebenden Zugewanderten aus.
Diese Zahlen spiegeln sich in der Anerkennungsstatistik wider. Die meisten Antragstellenden haben ihre Ausbildung in der EU erworben. Rumänien, Polen und Italien zählen zu den Top 10 antragsstärksten Ländern im Bereich der Anerkennung.
Insgesamt umfasst das BQ-Portal nun 91 Länderprofile und mehr als 3.440 Berufsprofile. Bei Länder- und Berufsprofilen wird der Schwerpunkt vor allem auf antragsstarke Länder und Berufsgruppen gelegt. Daher sind für die antragstarken EU-Länder mehrere Berufsprofile bereits verfügbar:
Polen – 338 Berufsprofile
Rumänien – 133 Berufsprofile
Italien – 76 Berufsprofile
Kroatien – 62 Berufsprofile
Griechenland – 80 Berufsprofile
Mehr zur Anerkennungsstatistik
Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung