Zur Förderung der regionalen Anerkennungspraxis in Handwerksbetrieben sind die Betriebslotsen an 4 Partner-Handwerkskammern angesiedelt. Von dort bauen sie regionale Netzwerke auf und begleiten Betriebe über den gesamten Anerkennungsprozess hinweg. Dies geschieht hauptsächlich in Form von Betriebsbesuchen, individueller Fallberatung und passgenauen Informationen. Als „Kümmerer“ in allen Fragen der Berufsanerkennung richtet sich das Augenmerk der Betriebslotsen auch auf die Anpassungsqualifizierung, die in doppelter Hinsicht für Betriebe relevant sein kann: Einerseits als Maßnahme der Personalentwicklung, wenn eigene Mitarbeiter mit ausländischem Berufsabschluss für eine Anpassungsqualifizierung in Frage kommen. Andererseits aber auch, wenn sich Betriebe als Lernort für die Anpassungsqualifizierung externer Fachkräfte zur Verfügung stellen.
Die Beratung der Betriebslotsen zum Thema Anpassungsqualifizierung wird flankiert von einem ebenfalls neu zu entwickelnden Werkzeugkasten. Dieser soll schrittweise mit ganz konkreten Arbeitshilfen, Mustervorlagen und Informationsbausteinen bestückt werden, die dem Betrieb im Verlauf einer Anpassungsqualifizierung von Nutzen sein können: Mustervertrag, betrieblicher Qualifizierungsplan, Zeugnisvorlage, aber auch Merkblätter zu Themen wie Versicherungsschutz, Förderung und Finanzierung oder gute Beispiele aus der Praxis und Hinweise auf regionale Netzwerkpartner mit ergänzenden Angeboten. Im Werkzeugkasten werden diese Tools künftig gebündelt zur Verfügung stehen.
Passend zum Werkzeugkasten wird auch ein Leitfaden Anpassungsqualifizierung entwickelt. Er soll den Handwerkskammern Wege der Prozessoptimierung aufzeigen und dazu beitragen, die Planung und Organisation von Anpassungsqualifizierungen in den Kammern effizienter zu gestalten. Damit greift das Projekt einen konkreten Wunsch der Kammern auf.
Das Konzept der Betriebslotsen sowie die unterstützenden Maßnahmen „Werkzeugkasten“ und „Leitfaden“ sollen nach einer Erprobungsphase bundesweit zur Verfügung stehen und auch auf Branchen außerhalb des Handwerks übertragbar sein. Auf diese Weise soll die Berufsanerkennung als wichtiges und effektives Mittel der Fachkräftesicherung gefördert und gefestigt werden.
Weniger allgemeine Informationen, mehr individuelle Unterstützung für Betriebe – dieses Ziel verfolgt das Projekt „Unternehmen Berufsanerkennung HWK“, welches die Zentralstelle für die Weiterbildung im Handwerk e. V. (ZWH) in strategischer Partnerschaft mit dem ZDH und gemeinsam mit den Handwerkskammern Berlin, Erfurt, für München und Oberbayern und Südwestfalen durchführt.
Die Meldung wurde übernommen von anerkennung-in-deutschland.de