GEZE GmbH: Potenziale heben, Perspektiven schaffen, Mitarbeiter binden

Die Firma GEZE GmbH bei Stuttgart konnte gleich mehrfach vom Anerkennungsgesetz profitieren und Fachkräfteengpässe erfolgreich beheben. Der Bedarf an gut qualifizierten Fachkräften ist in den letzten Jahren drastisch gestiegen. Gerade im Großraum Stuttgart, in dem es nur wenig Arbeitslosigkeit gibt, lässt sich der Bedarf an Fachkräften nur schwer decken. GEZE hat für sich ein Erfolgsmodell gefunden: Das Unternehmen setzt auf bedarfsgerechte Weiterqualifizierung der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und unterstützt sie bei der Anerkennung ihrer ausländischen Berufsqualifikationen.

Fachkräftebedarf im Wandel

Für zwei langjährige Mitarbeiter kam das Anerkennungsgesetz genau zum richtigen Zeitpunkt. Die beiden gelernten Maschinen- und Anlagenführer aus Italien und Griechenland waren bei GEZE als ungelernte Fließbandarbeiter beschäftigt. Doch mit technischen Neuerungen fallen einfache Tätigkeiten mehr und mehr weg, so dass das Unternehmen einen steigenden Bedarf an Mitarbeitern hat, die komplexere Tätigkeiten ausüben – wie zum Beispiel in der Maschinenführung. GEZE benötigt heute sehr viel mehr qualifizierte Facharbeiter als noch vor einigen Jahren.
 

Arbeitsplätze sichern durch Qualifizierung

Das Unternehmen hat verschiedene Wege gefunden, diesen neuen Anforderungen gerecht zu werden. GEZE greift dabei vor allem auf vorhandene Potenziale der Belegschaft zurück. So werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beispielsweise in eigenen Lehrgängen für verschiedene Aufgabenfelder im Betrieb qualifiziert. Darüber hinaus fördert GEZE auch die Anerkennung der ausländischen Berufsqualifikationen seiner Mitarbeitenden und ermöglicht ihnen so den Aufstieg von einer ungelernten Arbeitskraft zum Facharbeiter. Gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter können so im Unternehmen gehalten werden. Im Gegensatz zur Rekrutierung von externen Fachkräften hat dies den Vorteil, dass die Mitarbeitenden die Betriebsabläufe kennen und bereits fester Bestandteil des Teams sind.

Berufserfahrung ist Trumpf

So war es auch bei den beiden Mitarbeitern. Gottfried Schaal, bei GEZE verantwortlich für die Betreuung der gewerblichen und technischen Mitarbeiter, begleitete die beiden Mitarbeiter während des Anerkennungsverfahrens. Er stellte den Kontakt zur zuständigen Stelle her und kümmerte sich um die Nachweise über ihre aktuelle Tätigkeit bei GEZE. Der Abschluss der beiden Facharbeiter wurde als gleichwertig mit dem deutschen Referenzberuf des Maschinen- und Anlagenführers anerkannt. Ausschlaggebend für die volle Gleichwertigkeit war neben der Berufserfahrung, die die beiden Antragsteller bereits in ihren Herkunftsländern gesammelt hatten, auch ihre jüngste Tätigkeit bei GEZE.

 

Anerkennung schafft neue Möglichkeiten für Weiterqualifizierung

Durch die Anerkennung haben sich die Tätigkeiten der beiden Mitarbeiter verändert: Heute stehen sie nicht mehr selbst am Fließband, sondern bedienen und kontrollieren metallverarbeitende Bearbeitungszentren. Den wichtigsten Effekt des Anerkennungsverfahrens für sein Unternehmen erklärt Schaal folgendermaßen: „Mit der Anerkennung haben wir die formalen Voraussetzungen geschaffen, damit sich unsere Mitarbeiter weiterqualifizieren können.“ Für viele Fortbildungsabschlüsse wie dem Meister und dem Fach- oder Betriebswirt ist ein berufsqualifizierender Abschluss nämlich Voraussetzung. Durch die Anerkennung ihrer Berufsabschlüsse und die damit verbundene Möglichkeit zur Weiterqualifizierung sind die beiden Mitarbeiter formal nun also den anderen Mitarbeitern des Unternehmens gleichgestellt. Das ist nicht nur wichtig für das individuelle Selbstwertgefühl, sondern fördert auch die Bindung der Mitarbeiter an das Unternehmen.

Auf einen Blick

Branche: Tür-, Fenster- und Sicherheitstechnik

Anerkannter Beruf: Maschinen- und Anlagenführer

Standort: Leonberg (Hauptstandort, weitere int. Betriebsstätten)

Beschäftigte: 2.500 Mitarbeiter, davon 1.000 in Deutschland