Doch nicht nur das: Die Fachkraft hat technische Weiterbildungen und letztendlich eine Ausbildung zum Meister absolviert. Weitere Anlagenmechaniker aus Bosnien und Herzegowina fanden durch Edin Imširović einen Arbeitsplatz auf dem deutschen Markt.
Edin Imširović zu 10 Jahren Anerkennungsgesetz:
"Ein gutes Instrument zur Bindung neuer Arbeitnehmer."
Interview mit Edin Imširović im Jahr 2015:
Die Bundesagentur für Arbeit war es, die Edin Imširović, Inhaber eines Meisterbetriebs für Heizung und Sanitär in Aachen, auf die Möglichkeiten einer beruflichen Anerkennung für ausländische Fachkräfte aufmerksam gemacht hat. „Aus der Not heraus sind wir auf die Idee gekommen: Machen wir uns doch im Ausland auf die Suche nach geeigneten Fachkräften, denn auf dem deutschen Arbeitsmarkt sind keine verfügbar.“ Der Beruf „Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik“ steht auf der sogenannten Positivliste der Arbeitsagentur. Das bedeutet, dass der Meisterbetrieb auch Fachkräfte aus dem Ausland rekrutieren kann – mit dem Ziel, die im Ausland erworbenen Ausbildungsabschlüsse in Deutschland anerkennen zu lassen.
Berufliche Anerkennung mit Rückenwind
Für sein Unternehmen gewann Edin Imširović im Frühjahr 2015 Amer Imširović aus Bosnien und Herzegowina, der dort eine dreieinhalbjährige Ausbildung zum Heizungsbauer mit guten Noten abgeschlossen hatte. Da es sich dabei um eine schulische Ausbildung in überbetrieblichen Ausbildungsstätten mit geringem Praxisanteil handelte, fehlte ihm im Vergleich zur deutschen Ausbildung zum Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik noch ausreichend Praxiserfahrung. Deshalb konnte die Handwerkskammer Aachen seinen Abschluss zunächst nur teilweise anerkennen. Dank eines sechsmonatigen Praktikums bei Edin Imširović, für das Amer Imširović damals nach Deutschland kam, konnte ihm eine volle Gleichwertigkeit bescheinigt werden. Nun ist er im Unternehmen als Geselle angestellt. Edin Imširović plant, seinen Gesellen dabei zu unterstützen, den Meister- oder Technikertitel zu erreichen. Dafür würde er ihm sogar die entsprechenden Weiterbildungen finanzieren.
Zum Anerkennungsprozess resümiert der Meister: „Ich persönlich habe sehr positive Erfahrungen gemacht, auch mit der Handwerkskammer Aachen und der Ausländerbehörde sowie der Agentur für Arbeit in Köln und Bonn.“ Für ihn wäre es allerdings wünschenswert, eine zentrale Anlaufstelle zu haben, an die sich die Beteiligten bei Fragen wenden können. Und eines sollte Arbeitgebern klar sein: „Es braucht Zeit, bis die Kolleginnen und Kollegen aus dem Ausland menschlich und fachlich hier in Deutschland ankommen.“