»Die Veranstaltung war ein schöner Gewinn für mich, man lernt auch immer an den Fragen der anderen Teilnehmer, gerade dann, wenn wir Menschen aus anderen Kulturen integrieren möchten«, so Holger Gelhausen von der ixini GmbH, der sich neben 24 weiteren Gästen am Morgen des 3. Märzes im Raum Stanford im IW Köln einfand. Dorthin hatten die Projekte »BQ-Portal« (finanziert vom BMWi) und »Unternehmen Berufsanerkennung« (gefördert vom BMBF) geladen, um mit Blick auf den Rhein und im Ambiente eines Co-Labs mit Fachleuten über die betrieblichen Chancen der beruflichen Anerkennung zu diskutieren.
In der anschließenden Diskussion wurde schnell klar: Das wichtigste Thema für die Betriebe lautet Fachkräftesicherung. Wo finde ich qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Ausland und wo die Unterstützung bei ihrer Anerkennung und Integration? Denn hat ein Unternehmen endlich eine ausländische Fachkraft gefunden, stellen sich eine Reihe neuer Fragen und Herausforderungen: Fehlen Kenntnisse, Fertigkeiten und Fähigkeiten? Wie und wo können diese nachgeschult werden? Und wie lässt sich die hiesige Arbeitskultur vermitteln, zum Beispiel das geltende Verständnis von Pünktlichkeit oder Information und Austausch. Viele Unternehmen werden hier selbst aktiv und investieren in Weiterbildung oder Trainings. Gerade für kleinere Betriebe sind das durchaus nennenswerte Investitionen; rechnet man die Zeit hinzu, die es kostet, passende Angebote zu finden, wird das Engagement schnell zum Nullsummenspiel.
Den Vertreterinnen und Vertreter der Kammern bot die Darstellung der betrieblichen Realität Gelegenheit, auf ihre vielfältigen Angebote für Unternehmen hinzuweisen. Angefangen von den Willkommenslotsen über interkulturelle Trainings über den Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit und die Integration Points bis hin zu ganz »handfesten« Beratungs- und Vermittlungsangeboten der Kammern selbst. Dass viele Unternehmen davon keine Kenntnis hatten, überraschte die Kammervertreter nicht. Man sei dabei, die Angebote noch besser zu bündeln und bedarfsgerechtete Informationswege zu finden – ein Vorstoß, der von Unternehmensseite mit Wohlwollen aufgenommen wurde.