Länderprofil
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Serbien

Gültigkeit Seit 27.04.1992
Amtssprache Serbisch Serbisch ist die Landessprache, zusätzlich gibt es entsprechende Muttersprachen für nationale Minderheiten.

Beschreibung

Das gesamte System der formellen Ausbildung und dadurch auch der beruflichen Bildung ist einheitlich auf Landesebene geregelt und gehört zum Zuständigkeitsbereich des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und technologische Entwicklung der Republik Serbien.

Am Ende der allgemeinen schulischen Bildung wird eine Abschlussprüfung abgelegt. Nach erfolgreicher Abschlussprüfung wird das Zeugnis Uverenje o završnom ispitu u osnovnom obrazovanju i vaspitanju/Уверење о завршном испиту у основном образовању и васпитању ausgestellt, das die Voraussetzung für die Einschreibung an weiter führenden Sekundarschulen darstellt.

Die berufliche (Erst-) Ausbildung findet in Serbien an Beruflichen Mittelschulen (Srednje strukovne škole) statt und wird in vier Qualifikationsstufen unterteilt. Ein Teil des Praktikums wird zudem in Unternehmen absolviert, die mit der Schule entsprechende Verträge abschließen. Bei der beruflichen (Erst-) Ausbildung kann es sich um eine einjährige (Abschluss: Uverenje o ispitu za stručnu osposobljenost/Уверење о испиту за стручну оспособљеност), zweijährige (Abschluss: Diploma o stečenom obrazovanju za rad/Диплома о стеченом образовању за рад), dreijährige (Abschluss: Diploma o stečenom srednjem obrazovanju/ Диплома о стеченом средњем образовању) oder vierjährige Ausbildung (Abschluss: Diploma o stečenom srednjem obrazovanju/Диплома о стеченом средњем образовању) handelt (Hinweis: die Abschlussbezeichnungen der drei- und vierjährigen Ausbildungsgänge sind identisch!). Auch die ein- und zweijährigen Ausbildungsgänge sind gesetzlich geregelt, kommen jedoch faktisch kaum vor.

Nach dreijähriger Ausbildung und zwei Jahren entsprechender Berufserfahrung kann eine weitere Ausbildung angestrebt werden. Bei erfolgreich absolvierten vierjährigen Ausbildungsgängen erwirbt der Schüler/die Schülerin nach bestandender  und (Fach-)Abiturprüfung die Hochschulzugangsberechtigung.

Darüber hinaus existieren berufliche Bildungsgänge an höheren Berufsschulen erwerben. Das berufliche Grundstudium schließt mit dem Zeugnis Diploma o završenim osnovnim strukovnim studijama/Диплома о завршеним основним струковним студијама ab. Dieses ist Voraussetzung für den zugang zum Fachstudium, dessen erfolgreicher Abschluss mit dem Diploma o završenim specijalističkim strukovnim studijama/Диплома о завршеним специјалистичким струковним студијама bestätigt wird.

Landesspezifische Besonderheiten

Serbien hat ein ungelöstes Problem mit dem Gebiet des Kosovo, welches ein Teil Serbiens war und seine Unabhängigkeit im Jahr 2007 erklärte. Dieser Akt der einseitigen Unabhängigkeitserklärung wurde von den meisten EU-Mitgliederstaaten anerkannt, jedoch nicht von den Vereinten Nationen.

Das Kosovo entwickelte sein eigenes System der beruflichen Bildung, so dass sich die hier gemachten Angaben nicht auf das Kosovo beziehen. Für den Zeitraum bis zum Jahr 2007 gibt es dennoch einige Ähnlichkeiten, vor allem vor dem Hintergrund, dass beide Länder dieselben Wurzeln in Bezug auf das berufliche Bildungssystem haben. Dies resultiert daraus, dass das Kosovo und Serbien dem ehemaligen Jugoslawien angehörten.

Aktuelle Reformprozesse

Relevante Reformen im System der Berufsbildung

1. Die Strategie zur Entwicklung des Berufsbildungsystems

  • Einführung der Meisterausbildung: ab Dezember 2014; nach dreijähriger Ausbildung und zwei Jahren einschlägiger Berufserfahrung ist eine Ausbildung zum Meister (Specijalističko ili majstorsko obrazovanje) möglich, bei erfolgreichem Abschluss wird ein Meisterbrief ausgestellt (Uverenje o položenom specijalističkom ispitu / majstorskom ispitu).

2. Änderungen in der Gesetzgebung im Bereich der Berufsbildung:

  • Gesetz über die Grundlagen des Ausbildungs- und Erziehungssystems - 2009
  • Strategie der beruflichen Bildung - 2006
  • Streichungen und Ergänzungen des Gesetzes über die Grundlagen der Ausbildung und Erziehung - 2004
  • Konzept der beruflichen Bildung - 2003
  • Gesetz über die Grundlagen der Ausbildung und Erziehung - 2003

3. Institutionelle Änderungen im Bereich der Berufsbildung:

  • Gründung des Instituts für die Bildungs- und Erziehungsförderung (Zavod za unapređivanje obrazovanja i vaspitanja) im Jahr 2004, an welches das Zentrum für berufliche Bildung und Erwachsenenbildung (Centar za stručno obrazovanje I obrazovanje odraslih) angegliedert ist.
  • Gründung des Nationalen Erziehungsrats (Nacionalni prosvetni savet) im Jahr 2004
  • Gründung des Rats für berufliche Bildung und Erwachsenenbildung (Savet za stručno obrazovanje i obrazovanje odraslih) im Jahr 2009.
  • Ausbau der Sozialpartnerschaft mittels (ständigem) Dialog zwischen der IHK Serbien, der Arbeitgeberunion Serbiens, den repräsentativen Gewerkschaften und den Bildungseinrichtunen (Zentrum für berufliche Bildung, Bildungsministerium, Schulvereinigungen, usw.)

Hinweis: Weitere Informationen zu Reformprozessen finden Sie unter der Rubrik Zusatzinformationen

Historische Entwicklung

Berufsbildungssystem zur Zeit Jugoslawiens von 1945 bis 1992
Gültigkeit: 29.11.1945 - 27.04.1992

Weiterführende Informationen

Quellen und Links

Zur Begleitung, Weiterentwicklung und Förderung des Bildungswesens wurden von der Regierung der serbischen Republik folgende Einrichtungen gebildet:

Der Nationale Erziehungsrat – zuständig für die vorschulische, primarschulische und allgemeinbildende sekundarschulische Bildung sowie für die Kunstausbildung;

Der Rat für berufliche Bildung und Erwachsenenbildung – zuständig für die berufliche Bildung, Spezialisierungen und Meisterausbildung sowie Erwachsenenbildung.

Das Curriculum für sekundarschulische berufliche Bildung wird vom Institut für Bildungs- und Erziehungsförderung entworfen und daraufhin an den Rat für berufliche Bildung und Erwachsenenbildung zur Genehmigung abgeführt. Im Anschluss wird es an das Ministerium zur Verabschiedung weitergeleitet. Das Curriculum wird im Amtsblatt, dem Erziehungsblatt der Republik Serbien, für jeden Ausbildungsgang einheitlich auf Landesebene veröffentlicht.

Berufliche Weiterbildung bzw. vertikale Durchlässigkeit im System der beruflichen Bildung ist über eine Änderung der Spezialisierung und Meisterausbildung ermöglicht worden. Die Spezialisierung stellt eine Weiterbildung im Anschluss an eine vierjährige Ausbildung und ein Jahr Berufserfahrung dar. Die Meisterausbildung ist ebenfalls eine Weiterbildung, die nach dem Abschluss einer dreijährigen Ausbildung und zusätzlich zwei Jahren entsprechender Berufserfahrung aufgenommen werden kann. Spezialisierungs- und Meisterausbildungsprogramme werden nach dem gleichen Verfahren wie die Programme für drei- und vierjährige Ausbildungsgänge entwickelt und verabschiedet.

 

Informationen des Auswärtigen Amtes