Vom Praktikum zur Festanstellung
Im Sommer 2016 kam das Bildungswerk bbw auf die Firma L & K Luft und Klima GmbH zu, mit der Bitte einem Geflüchteten aus Syrien, Bashar Saleh, ein Praktikum zu ermöglichen. Schon beim Kennenlerntermin stellte sich heraus, dass Herr Saleh die passende Ausbildung zum Kältemonteur bereits in Syrien absolviert hat. Nach dem sechswöchigen Praktikum war sich die Firma sicher: Wir wollen Herrn Saleh als festen Mitarbeiter und unterstützen ihn beim Anerkennungsverfahren. Denn gerade auch für die rechtliche Absicherung bei der Arbeit auf Baustellen ist die Anerkennung der ausländischen Berufsausbildung sehr wichtig. „Insbesondere bei Kältemonteuren ist es so, dass diese einen Sachkundenachweis nach der Chemikalien- und Klimaschutzverordnung beziehungsweise der EU-Verordnung haben müssen, um überhaupt mit Kältemitteln und an Kältemaschinen arbeiten zu dürfen.“, erläutert Betriebsleiter Sven Holst. Zwei weitere wichtige Bedingungen für die Festanstellung: der Führerschein und das Erlernen der deutschen Sprache. Um das alles zu erreichen, setzte sich der Betrieb mit allen zuständigen Stellen zusammen und entwickelte einen Plan.
Alle Beteiligten an einen Tisch geholt
Zusammen mit Vertretern der Handwerkskammer Frankfurt (Oder), des Bildungswerkes, des Jobcenters und der Belegschaft wurde ein gemeinsames Vorgehen erarbeitet. Da nicht genügend Informationen über die syrische Ausbildung vorlagen, wie beispielsweise ein detaillierter Lehrplan, führte die Handwerkskammer Frankfurt (Oder) eine Qualifikationsanalyse durch. Bei dieser wurden Herrn Saleh sowohl theoretische als auch praktische Aufgaben aus dem Arbeitsbereich des Kältemonteurs gestellt. „Im ersten Schritt haben wir hierbei eine teilweise Gleichwertigkeit zum deutschen Beruf festgestellt. Doch durch eine Anpassungsqualifizierung im Rahmen eines Projektes des IQ-Netzwerks konnte Herr Saleh die volle Gleichwertigkeit erreichen“, berichtet Aleksandra Ziomko-Zmuda, Referentin für nationale und internationale Fachkräftesicherung von der Handwerkskammer Frankfurt (Oder). Dafür absolvierte er zwei Sachkundelehrgänge und einen Elektrolehrgang. Weiterhin besuchte er Deutschkurse und machte mithilfe des Jobcenters seinen Führerschein. Mit der Unterstützung des Jobcenters konnte Herr Saleh schon während der gesamten Zeit bei der L & K Luft und Klima GmbH arbeiten und weitere Erfahrungen sammeln.
Die Zusammenarbeit mit den zuständigen Stellen schätzt Sven Holst positiv ein: „Natürlich muss man immer etwas hinterher sein und es ist viel Bürokratie, aber alle Ansprechpartner hatten immer ein offenes Ohr und unterstützten bei Fragen oder Problemen.“