MINT-Berufe auf Zuwanderung ausländischer Fachkräfte angewiesen

Volkswirtschaftliche Analysen zeigen, dass MINT-Kräften eine hohe wirtschaftliche Bedeutung zukommt. Für die Innovationskraft und das Wachstum in Deutschland ist es daher ein gutes Zeichen, dass die MINT-Beschäftigung in Deutschland weiterhin dynamisch zunimmt. Ein wichtiger Faktor für diese Zunahme ist der starke Zuwachs von MINT-Erwerbstätigen mit Migrationserfahrung.

Volkswirtschaftliche Analysen zeigen, dass MINT-Kräften eine hohe wirtschaftliche Bedeutung zukommt. Für die Innovationskraft und das Wachstum in Deutschland ist es daher ein gutes Zeichen, dass die MINT-Beschäftigung in Deutschland weiterhin dynamisch zunimmt. Denn im Vergleich zum Jahr 2005 ist die Erwerbstätigkeit von beruflich qualifizierten MINT-Fachkräften von 8,77 Millionen auf 9,52 Millionen im Jahr 2012 gestiegen – eine Zunahme um 8,6 Prozent.

Ein wichtiger Faktor für diese Zunahme ist der starke Zuwachs von MINT-Erwerbstätigen mit Migrationserfahrung. Der Anteil von zugewanderten MINT-Fachkräften unter allen erwerbstätigen MINT-Fachkräften nahm von 10,8 Prozent im Jahr 2005 auf 12,7 Prozent im Jahr 2012 zu. Weiterhin stieg die Erwerbstätigenquote unter den 25- bis 64-jährigen zugewanderten MINT-Fachkräften von 66,7 Prozent auf 81,6 Prozent in demselben Zeitraum. Zuwanderung zahlt sich folglich im Sinne der Fachkräftesicherung im Zeitraum von 2005 bis 2012 doppelt aus – es gab mehr Zuwanderung und die Erwerbspotenziale von Zuwanderern konnten stärker genutzt werden.

Jedoch reicht diese Zuwanderung bisher noch längst nicht aus, um den Fachkräfteengpass in den MINT-Berufen, vor allem auf Ebene der beruflichen Qualifikationen, einzudämmen. Denn während immer mehr Studienanfänger für MINT-Fächer gewonnen werden, können für die berufliche Bildung keine Erfolge verzeichnet werden. Im August 2014 lagen die Arbeitskräfteengpässe in MINT-Berufen auf Ebene der beruflichen Qualifikationen bei 75.000, die Engpässe auf Ebene der Akademiker bei 48.600. In den kommenden Jahren dürfte sich diese Lücke weiter vergrößern.

So wird prognostiziert, dass im Bereich der beruflichen Bildung nicht einmal der demografische Ersatzbedarf zwischen Anfang 2015 bis Ende 2020 gedeckt werden kann. Insgesamt dürften ohne Fachkräftesicherungsmaßnahmen am Ende des Jahrzehnts rund 1,3 Millionen MINT-Fachkräfte fehlen. Ein wichtiger Faktor ist hierbei die Nettozuwanderung nach Deutschland und das sich daraus ergebende Potenzial ausländischer MINT-Fachkräfte.

Weitere Informationen hierzu finden Sie im MINT-Herbstreport 2014 des IW Köln.