Fachkräfteengpässe: Die Firmen halten dagegen

Die deutschen Unternehmen haben ihr Angebot an dualen Ausbildungsplätzen in Berufen mit Fachkräfteengpässen in den vergangenen fünf Jahren deutlich erhöht. Dies geht aus der aktuellen Studie „Fachkräfteengpässe in Unternehmen“ hervor, die das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) für das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KoFa) erstellt hat.

Die deutschen Unternehmen haben ihr Angebot an dualen Ausbildungsplätzen in Berufen mit Fachkräfteengpässen in den vergangenen fünf Jahren deutlich erhöht. Dies geht aus der aktuellen Studie „Fachkräfteengpässe in Unternehmen“ hervor, die das Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) für das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KoFa) erstellt hat.

Im März 2014 gab es der Untersuchung zufolge 63 Engpassberufe. Das sind Jobs, in denen die Zahl der Arbeitslosen nicht ausreicht, alle Stellen zu besetzen. In 49 dieser Berufe, für die eine abgeschlossene Berufsausbildung notwendig ist, werden die jungen Menschen dual, also gleichzeitig in Firmen und Berufsschulen, ausgebildet. Seit dem Ausbildungsjahr 2008/2009 haben die Unternehmen die Zahl der Ausbildungsplätze in diesen Berufen laut IW-Studie um rund 22.000 bzw. 16 Prozent erhöht. Dieses Plus zeigt sich vor allem im zahnmedizinischen Bereich (+3.113 Stellen), der Sanitär-, Heizungs-, Klimatechnik (+2.942) und der Kfz-Technik (+2.877).

Auch die Jugendlichen selbst ziehen verstärkt Konsequenzen aus den Engpasssignalen des Arbeitsmarktes – allerdings verhaltener als die Unternehmen: In 32 von 49 Engpassberufen haben sich inzwischen die Bewerberzahlen erhöht. Oftmals reicht dieser Anstieg jedoch nicht aus, um alle Stellen tatsächlich zu besetzen. Beispielsweise kamen in der Hörgeräteakustik und der Bauelektrik auf 100 Ausbildungsplätze lediglich 30 bzw. 72 Bewerber.

Die Studie spricht sich deshalb für eine intensive Beratung in Sachen Berufsorientierung aus. So könnten Jugendliche besser in die Lage versetzt werden, die Arbeitsmarktchancen von Ausbildungsberufen zu beurteilen. Mit zusätzlichem Knowhow dürfte sich ein Teil der Jugendlichen eher für Berufe mit einem Fachkräfteengpass entscheiden und der Bewerberüberschuss in einigen Modeberufen könnte abnehmen.

Ein weiterer Weg der Fachkräftesicherung, den die Studie vorschlägt, ist die Gewinnung internationaler Fachkräfte für den deutschen Arbeitsmarkt. Dazu zählen zum einen Menschen mit Migrationshintergrund, die bereits in Deutschland leben, aber noch nicht in den Arbeitsmarkt integriert sind. Zum anderen können Unternehmen Fachkräfte direkt aus dem Ausland rekrutieren. Informationen hierzu stehen auch auf dem BQ-Portal bereit.

 

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Institutes der deutschen Wirtschaft Köln und des BMWi.