Rund ein Drittel der Geflüchteten, die eine berufliche Ausbildung oder ein Studium abgeschlossen haben, hat im Erhebungszeitraum einen Antrag auf die Anerkennung ihrer Qualifikation gestellt. Die durchschnittlichen Antragsquoten beruflicher Abschlüsse sind für Männer und Frauen fast identisch. Wie zu erwarten betreffen die Mehrheit der Anträge reglementierte Berufe (79 Prozent). Die meisten Anerkennungsanträge betreffen Berufe im Bereich der Gesundheit, Soziales, Lehre und Erziehung (35 Prozent), gefolgt von Berufen in der Unternehmensorganisation, Buchhaltung, Recht und Verwaltung (18 Prozent) sowie Berufen in der Rohstoffgewinnung, Produktion und Fertigung (15 Prozent).
Faktoren wie eine sichere Bleibeperspektive, jüngeres Alter und gute Deutschkenntnisse erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass sich Geflüchtete für ein Anerkennungsverfahren entscheiden.
Die Datenanalyse deutet darauf hin, dass die vollständige oder teilweise gleichwertige Anerkennung von ausländischen Bildungsabschlüssen die Erwerbstätigkeitswahrscheinlichkeit zwischen acht und zehn Prozentpunkte erhöht.
Beim Flüchtlingsmonitoring wurde auf die repräsentative IAB-BAMF-SOEP Befragung von Geflüchteten zurückgegriffen, die 2016 und 2017 erhoben wurde.
Die übersichliche Grafik auf dem BQ-Portal zeigt, welche Möglichkeiten es in Deutschland gibt, die beruflichen Qualifikationen feststellen und anerkennen zu lassen.
Darüber hinaus verschaffen die kompakten BQ-Portal-Ländersteckbriefe einen ersten Überblick zu den jeweiligen Flüchtlingsherkunftsländern. Sie informieren zum Bildungsstand in den Ländern, zur Zuwanderung nach und Integration in Deutschland, zu den wichtigsten Charakteristika der jeweiligen Berufsbildungssysteme und erhalten Erfahrungsberichte über die Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen durch das Anerkennungsverfahren.