Laut IAB-SOEP-Migrationsstichprobe konnte eindeutig belegt werden: Die Anerkennung von ausländischen Berufsqualifikationen ist ein entscheidender Faktor für eine erfolgreiche Arbeitsmarktintegration von Migranten. Denn durch einen anerkannten Abschluss erhöhen die Zuwanderer ihre Chancen sowohl einen Job zu finden, als auch qualifikationsadäquat beschäftigt zu sein und ein höheres Einkommen zu erhalten.
Diese Ergebnisse erzielten das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) und das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) in ihrer Befragung von Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Untersuchungsgrundlage von IAB und DIW sind zwei Stichproben von Menschen mit Migrationshintergrund – eine Stichprobe des IAB und eine des Sozio-Oekonomischen Panel (SOEP), das im DIW angesiedelt ist. Bei dieser Längsschnittuntersuchung wurden rund 5.000 Personen mit Migrationshintergrund, die in gut 2.700 Haushalten in Deutschland leben, unter anderem zu den Themen Einkommen, Erwerbstätigkeit, Bildung, Gesundheit und Lebenszufriedenheit befragt.
Erste Ergebnisse dieser IAB-SOEP-Migrationsstichprobe stellt das IAB in seinem aktuellen Kurzbericht 21/2014 Spezial vor. Eine wichtige Erkenntnis der Untersuchung in Bezug auf die Anerkennung von Berufsqualifikationen ist: „Das Risiko, unterwertig beschäftigt zu werden, sinkt um knapp 32 Prozentpunkte, wenn die Abschlüsse vollständig anerkannt sind, im Vergleich zu Personen, die keinen Anerkennungsantrag gestellt haben.“ Außerdem wird geschätzt, dass die Löhne der Migranten bei einer vollständigen Anerkennung um rund 28 Prozent höher sind. Diese positiven Effekte gelten ebenso für die teilweise Anerkennung, wenn auch nicht ganz so stark. Die Studie kommt aber insgesamt zu dem Ergebnis, dass die Anerkennung beruflicher Abschlüsse neben deutschen Sprachkenntnissen der Schlüsselfaktor für einen Erfolg der Migranten am Arbeitsmarkt ist. Damit liefern das IAB und DIW erste wertvolle Erkenntnisse zu den Wirkungen des Anerkennungsgesetzes.
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