In Düsseldorf kamen deshalb relevante Akteure aus dem Bereich der Anerkennung zusammen. In einem sogenannten Digitalisierungslabor wurde am 22. und 23. Juli 2019 ein Modell für das Online-Verfahren zur Anerkennung entwickelt. Bereits im Vorfeld wurden Experteninterviews mit Mitarbeitenden aus Verwaltung und Beratung durchgeführt. Auf dieser Grundlage entwickelte man im Labor gemeinsam das Modell für ein nutzerfreundliches Online-Anerkennungsverfahren. Analysiert wurde die fiktive Nutzerreise eines Arztes mit einer Berufsqualifikation aus einem Drittstaat, der in Deutschland die Approbation beantragt.
Im Nachgang des Digitalisierungslabors hatten Ärztinnen und Ärzte, die ihre Anerkennung bereits erhalten haben, die Möglichkeit, das neue Online-Verfahren in einer Testversion auf Herz und Nieren zu prüfen. Das Ergebnis war überaus positiv. Gerne hätte man ein solches Verfahren schon damals gehabt.
Hürden abbauen für die Fachkräfteeinwanderung
Durch die Digitalisierung könnten zukünftig Hürden bei der Antragstellung abgebaut und die Anerkennungsverfahren noch effizienter gestaltet werden. Dies gilt insbesondere für Anträge aus dem Ausland. In der Praxis ist die Kommunikation mit den zuständigen Stellen in Deutschland oft schwierig. Allein die postalische Zustellung von Dokumenten kann ein Verfahren stark verzögern. Aufwändig ist auch die Abstimmung während des Verfahrens und die Vergabe von Visa durch die deutschen Auslandsvertretungen. Bis Ende 2022 könnten hier mit der Online-Anerkennung wesentliche Verbesserungen erzielt werden. Und damit könnte das Anerkennungsverfahren für ausländische Fachkräfte deutlich attraktiver werden.
Was passiert als nächstes?
Auf Grundlage des Digitalisierungslabors in Düsseldorf sollen Online-Verfahren für alle Referenzberufe der Anerkennung entwickelt werden. Ende September findet ein weiteres Digitalisierungslabor zum Thema Information und Beratung statt.
Am Digitalisierungslabor in Düsseldorf nahmen Vertreterinnen und Vertreter des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen, Beraterinnen und Berater des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat, Vertreter der für die Umsetzung relevanten zuständigen Stellen, Beraterinnen und Berater des Förderprogramms „Integration durch Qualifizierung (IQ)“ sowie Vertreter von „Anerkennung in Deutschland“ teil. Im Rahmen der Umsetzung der Online-Anerkennung werden die jeweils relevanten institutionellen Akteure bei weiteren Treffen zusammenkommen, um passgenaue Lösungen zu erarbeiten.
Die Meldung wurde übernommen von anerkennung-in-deutschland.de